Steffen Knauss – das große Interview

In unserem heutigen Blogbeitrag geht es mit einem weiteren Interview weiter. Heute ist unser E-Basslehrer Steffen Knauss an der Reihe. Steffen hat unseren Grundkurs zum „E-Bass lernen für Anfänger“ produziert, denn dies ist seine Leidenschaft. Steffen hat neben seinem E-Bass Grundkurs auch noch einen Workshop für fortgeschrittene Bassisten produziert, der nach aktueller Planung ca. Ende Januar 2022 wieder verfügbar sein wird.

Viel Spaß beim Lesen!

Steckbrief Steffen Knauss

Steffen Knauss mit dem E-Bass auf der Bühne Name: Steffen Knauss

Instrument: Bass

Da habe ich studiert:

  • Musicians Institute of Technology, Hollywood, Ca
  • Grove School of Music, Van Nuys, Ca.

Da siehst Du mich auf der Bühne: Mit verschiedenen Bands in ganz Deutschland und im angrenzenden Ausland.

Das gibt es bei mir nach einem Live-Auftritt: Bier + Gin Tonic

Seit wann bist du im Musikgeschäft aktiv? Ich stehe seit über 35 Jahren auf der Bühne und ich unterrichte seit über 30 Jahren.

Hier kannst Du mich online hören (Youtube etc.):

Das ist mein größtes Hobby außerhalb der Musik: Mein Hund, Binokel und Kochen.

Das war die größte Herausforderung beim Aufbau eines Online-Kurses: Die Umsetzung des Lehrmaterials in einen sinnvollen und schlüssigen Lehrplan, der über 12 Monate reicht und spezielle für den Online-Unterricht konzipiert ist.

Das lerne ich von meinen Schülern: Geduld

FunFact über mich: Ich bin absoluter American Football Fan, auch wenn mein Team die „Raiders“ jede Saison mehr schlecht als recht abschneiden.

Meine Website:

Interview mit Steffen Knauss

Lieber Steffen ,

vielen Dank, dass ich Dich hier interviewen darf. Wir sind jetzt im Advent 2021. Das ist ja gerade für die Kunst keine einfache Zeit. Wirst Du in diesem Jahr noch auf der Bühne stehen?

Wenn es die momentanen Umstände und die Bestimmungen zulassen, dann ja.

Was bedeutet es für Dich, live zu sein? Was ist es, dass einen Live-Auftritt so unersetzbar macht?

Die Streaming Konzerte haben mal wieder gezeigt, dass die Interaktion und die Energie, die von einem Vor-Ort-Publikum kommen das Erlebnis unersetzbar machen.

In welchem Alter standest Du das erste Mal auf der Bühne?

Mit 13 Jahren

Erzählst Du mir ein bisschen von Deinem Leben auf on stage? Was ist das Aufregendste und Schönste für Dich an der Musik? Wie fühlt es sich an, wenn Dein Publikum begeistert applaudiert?

Da ich in vielen unterschiedlichen Bands spiele und dabei auch zu ganz unterschiedlichen Anlässen auf einer Bühne stehe (manchmal gibt auch keine Bühne sondern nur ne kleine Ecke auf dem Weg zu den Toiletten), ist es eigentlich fast immer irgendwie aufregend und neu. Diese Abwechslung ist für mich aber auch das Tolle am Musik machen. Und wenn man das Publikum dann auch noch dazu bekommt, dass sie das Konzert genießen können und applaudieren, dann ist das der eigentliche Lohn für die Arbeit.

Bekomme ich ein Autogramm von Dir? Wie oft gibst Du Autogramme?

Klar bekommst Du ein Autogramm von mir. Je nachdem mit welchen Band oder Künstlern ich auf Tour bin, ist die Anzahl der Autogramme mal mehr und mal weniger. Aber bis auf Hochzeits- oder Galagigs kommt das schon sehr regelmäßig vor.

Du hast auch einen super Kurs hier in der Musikschule. Was meinst Du, wann sollte ein Schüler das erste Mal vor Publikum spielen?

Sobald er Lust dazu hat. Ich finde man kann nicht früh genug live auftreten.

Ich finde man kann nicht früh genug live auftreten.
Steffen Knauss

Hast Du heute noch Lampenfieber, wenn Du auf die Bühne gehst?

Ich hatte noch nie so wirklich Lampenfieber. Es bleibt aber eine gewisse Anspannung, die ich auch für sehr wichtig halte. Das gibt einem die nötige Energie und Konzentration.

Was sagst Du einem Schüler, dem vor Lampenfieber die Finger zittern?

Das kann ich nicht pauschal beantworten. Ich müsste da genauer mit dem Schüler darüber reden, um rauszufinden woher das Lampenfieber bzw. Zittern kommt.

Du bist auch Studio-Musiker, oder? Was heißt das? Was macht ein Studio-Musiker?

Als Studiomusiker werde ich von Künstlern und Bands gebucht, um ihre Songs in einem Tonstudio aufzunehmen. Ich bin dabei nicht zwingend ein festes Mitglied der Band, sondern meistens werde ich nur für die Aufnahme der einzelnen Lieder engagiert. Mittlerweile wird ein Großteil der Bassaufnahmen für Produktionen von mir in meinem eigenen Studio aufgenommen. Vor allem seit den Beschränkungen durch die Pandemie, hab ich mein Homestudio weiter ausgebaut und bin dort auf E-Bass, Akustik Bass und Kontrabass Recordings spezialisiert.

Was war Dein letztes Projekt?

Vor zwei Tagen hab ich Basstracks für die nächste Yasi Hofer CD nach Los Angeles geschickt und heute war ich mit Aufnahmen für das Projekt terra*sonique beschäftigt.

Lass uns auch ein paar Fragen beantworten, die zu Deinem Instrument oft gestellt werden. Was ist die häufigste Frage, die Du hörst? Und wie lautet die Antwort darauf?

Die häufigste Frage kommt eigentlich immer, wenn ich mit dem Kontrabass zu einem Auftritt komme. Da vergeht fast kein Gig ohne die Frage: „Wäre Flöte nicht einfacher?“ Und meine Antwort lautet immer: „Würde aber nicht so viel Spaß machen.“

Wenn ich jetzt neu anfange, will ich ja nicht gleich ein super teures Instrument kaufen. Aber mit einem schlechten Instrument ist das Erlernen ja meist schwerer. Worauf muss ich denn als Anfänger achten, wenn ich im Laden stehe?

Wenn ich wirklich keine Ahnung habe und noch nie Bass oder Gitarre gespielt habe, dann sollte man auf jeden Fall jemanden mitnehmen, der sich zumindest etwas auskennt. Oder man geht in einen Musikladen, bei dem man das Vertrauen in den Verkäufer und seine Beratung hat. Was man sich aber vorher schon überlegen kann sind folgende Fragen:

  • Welche Musik möchte ich machen?
  • Wie soll mein Bass aussehen?
  • Welches Budget habe ich?
  • Was brauch ich sonst noch? Verstärker, Gurt, Kabel…

Hier gibt’s übrigens ein YouTube Video von mir in dem ich ein paar Tipps zum Basskauf gebe:

 

Einen Bass muss man vor jedem Spielen stimmen. Was mache ich, wenn ich gar nicht höre, ob es nun stimmt? Wie kann ich das Stimmen lernen?

Am Anfang ist es natürlich schwierig den Bass nach Gehör zu stimmen. Dafür gibt es dann Stimmgeräte oder mittlerweile auch sehr gute Apps, die einem dabei helfen.

Auch dazu gibt’s ein Video von mir:

 

Was mache ich, wenn ich als Erwachsener noch keine Noten lesen kann. Kann ich den Kurs bei Dir trotzdem machen? Ist es als Erwachsener schwieriger, Noten zu lernen?

Am Bass-Kurs kann man auch ohne Notenkenntnisse teilnehmen. Ich würde sogar behaupten, dass dies eher die Regel als die Ausnahme ist. Ich denke nicht, dass es als Erwachsener schwieriger ist.

Was ist wichtiger: der richtige Ton oder das richtige Timing?

Beim Bass ist es tatsächlich so, dass man öfter mal mit einem „falschen“ Ton durch einen Song kommt, ohne, dass es gleich auffällt. Wenn aber das Timing wackelt, dann merkt fast jeder, dass sich das nicht so rund anhört.

Warum ist Bass das schönste Instrument der Welt?

Weil es eine Mischung aus Rhythmus- und Harmonieinstrument ist. Mit dem Bass schließt man die Lücke zwischen Schlagzeug und Gitarre oder Klavier. Man hält die Band zusammen und hat einen großen Einfluss darauf, wie ein Song klingt und auf das Publikum wirkt.

Mit dem Bass schließt man die Lücke zwischen Schlagzeug und Gitarre oder Klavier. Man hält die Band zusammen und hat einen großen Einfluss darauf, wie ein Song klingt und auf das Publikum wirkt.
Steffen Knauss

Und jetzt noch ein bisschen Klugscheißer-Wissen. Wenn ich über meinen E-Bass spreche, was muss ich auf jeden Fall erzählen können?

Dass es egal ist, ob 4- oder 5-Saiter, Fretless oder mit Bünden, Aktiv oder Passiv, Longscale oder Shortscale: Hauptsache, es groovt!

Lieber Steffen, ich danke Dir für dieses tolle Interview!

Gerne :-)

E-Bass lernen

Steckbrief Instrument: E-Bass

Erfunden von: Der erste in Serie produzierte E-Bass wurde von Leo Fender erfunden.

Erfunden im Jahr: Precision Bass von Leo Fender 1951

Material: Holz und Metall

Dort wurde/wird es meistens gespielt: Jeder Art von U-Musik

Muss selbst gestimmt werden: ja

Diese Stilrichtungen klingen toll: Eigentlich passt der E-Bass zu jeder Stilrichtung.

Das ist besonders schwierig: Wie bei jedem Instrument, das freie Spielen ohne über die Noten etc. nachzudenken, sondern zu spielen als ob man singt.

Das glauben die meisten Menschen über mein Instrument – stimmt aber nicht:
Dass der E-Bass einfacher zu spielen ist als eine E-Gitarre.

Funfact über mein Instrument: Über Bassisten und den Bass gibt es wohl die meisten Musikerwitze

E-Bass lernen

E-Bass lernen mit Steffen Knauss

Wenn du die Lust verspürst, selbst E-Bass spielen zu lernen, dann informiere dich über das Kursangebot von Steffen.

Dir hat das Interview gefallen?

Wenn ja, dann würden wir uns von Herzen über ein Feedback freuen.

Schreibe hierzu einfach einen Kommentar, gerne auch mit weiteren Fragen an Steffen. Steffen wird gerne auch die weiteren Fragen noch beantworten ;-)

Fachautor des Beitrages:

Janina Rüger-Aamot, Musikwissenschaftlerin und Akkordeonlehrerin. Janina berät das Team von meineMusikschule.net in allen fachlichen Themen. Darüber hinaus konzeptioniert, erstellt und lektoriert sie unseren Content.

Janina veröffentlicht auch unter www.janinarueger.com Beiträge rund um Akkordeon. Auf facebook ist sie hier zu finden: https://www.facebook.com/Klassisches.Akkordeon.

Mehr über Janina findest du auch auf unserer „Über uns“ Seite.

Janina Rüger-Aamot

Janina Rüger-Aamot, Musiklehrerin für Akkordeon bei meineMusikschule.net und musikalische Beraterin der Gesellschafter