Maxi Schollemann – das große Interview

Heute sprechen wir mit Maxi Schollemann, einem erfahrenen Posaunisten, der nicht nur auf der Bühne beeindruckt, sondern auch als Lehrer und Mentor begeistert. Maxi gibt uns spannende Einblicke in die Welt der Posaune, teilt Tipps für Anfängerinnen und erklärt, warum dieses Instrument für ihn das Schönste der Welt ist.

Bereit für ein inspirierendes Gespräch? Dann legen wir los!

Steckbrief Maxi Schollemann

Name: (Maximlian) Maxi Schollemann

Instrument: Posaune / Bassposaune

Da habe ich studiert: Robert Schumann Hochschule Düsseldorf, Hochschule für Musik und Tanz Köln

Da siehst Du mich auf der Bühne: Kölner Philharmonie, Kirchen und Konzertsäle Rund um Köln und Düsseldorf. Klassische Symphonieorchester Konzerte

Das gibt es bei mir nach einem Live-Auftritt:

🥗 Salat <– das ist die richtige Antwort
🥩 Schnitzel
🍺 Bier

Seit wann bist du im Musikgeschäft aktiv? Ich stehe seit 14 Jahren auf der Bühne und unterrichte seit 6 Jahren.

Mein größtes Hobby außerhalb der Musik: Fußball und Reisen

Die größte Herausforderung beim Aufbau eines Online-Kurses: dran bleiben

Das lerne ich von meinen Schülern: Ruhe bewahren

FunFact über mich: Vegetarisch, Alkoholfrei und gleichzeitig eine Bassposaune aus dem Sauerland –> ein großer Widerspruch :-)

Interview mit Maxi Schollemann

Maxi, danke, dass Du Dir die Zeit für dieses Interview genommen hast! Die Posaune ist ein faszinierendes Instrument. Lass uns gleich einsteigen:

Warum hast Du Dich für die Posaune entschieden? Was begeistert Dich an diesem Instrument am meisten?

Schon mit acht Jahren habe ich mich für die Posaune entschieden, weil mich ihr Klang und ihre besondere Rolle im Blasorchester faszinierten. Besonders beeindruckt hat mich die einzigartige Funktion des Zuges, der dem Instrument eine außergewöhnliche Vielseitigkeit verleiht.

Bis heute begeistert mich, wie der Zug es ermöglicht, den Ton so fließend zu verändern und dabei Effekte und Ausdrucksmöglichkeiten zu schaffen, die bei keinem anderen Instrument in dieser Form zu finden sind.

Wie funktioniert der Zug der Posaune, und warum ist er so besonders?

Der Zug der Posaune ist ein faszinierender Schiebemechanismus, mit dem der Musiker die Länge des Schallrohrs flexibel verändern kann. Indem der Zug nach außen geschoben wird, verlängert sich das Rohr und der Ton wird tiefer. Wird der Zug wieder nach innen gezogen, verkürzt sich das Rohr und die Tonhöhe steigt.

Dieser Mechanismus ermöglicht es dem Posaunisten, äußerst präzise Tonhöhenveränderungen vorzunehmen. Darüber hinaus eröffnet der Zug die Möglichkeit, das berühmte Glissando zu spielen – ein gleitender Übergang zwischen den Tönen, der besonders im Jazz eine große Rolle spielt und die Vielseitigkeit der Posaune eindrucksvoll unterstreicht.

Viele fragen sich: Ist es schwer, auf der Posaune die richtige Tonhöhe zu treffen? Wie trainiert man das?

Die richtige Tonhöhe auf der Posaune zu treffen, ist überraschend einfach. Wenn man sich die Tonhöhe zuvor klar im Ohr vorstellt, den passenden Luftfluss einsetzt und die korrekte Mundstellung wählt, lassen sich schnell beeindruckende Fortschritte erzielen. Mit ein wenig Übung wird das Spiel immer intuitiver und präziser.

Was ist der Unterschied zwischen einer Tenorposaune und einer Bassposaune? Welches Instrument empfiehlst Du Einsteigern?

Die meisten Einsteiger beginnen auf der Tenorposaune, da sie kleiner und handlicher ist als die Bassposaune. Dies zeigt sich nicht nur in der kompakteren Länge, sondern auch in der kleineren Trichtergröße.

Ein weiterer Unterschied liegt in der Anzahl der Ventile: Während die Tenorposaune, falls überhaupt, nur ein Ventil besitzt, verfügt die Bassposaune über zwei Ventile. Diese ermöglichen es ihr, besonders tiefe Register zu spielen und in den unteren Tonlagen zu brillieren.

Muss man für die Posaune Noten lesen können, oder kann man auch ohne Theoriegrundlagen anfangen?

Notenkenntnisse sind nicht zwingend erforderlich, um mit den Grundlagen der Musiktheorie zu beginnen. Ein gutes Beispiel ist eine meiner Online-Schülerinnen aus Amerika. Sie spielt bereits einige einfache Lieder auf der Posaune, obwohl sie bisher keine Noten lesen kann. Das zeigt, wie intuitiv das Musizieren sein kann und wie schnell man erste Erfolge erzielen kann – selbst ohne formale Notenkenntnisse.

Welche Pflege braucht eine Posaune, damit sie gut klingt und lange hält? Gibt es häufige Anfängerfehler bei der Pflege?

Letztendlich ist es entscheidend, dass der Zug der Posaune stets reibungslos funktioniert. Dafür sollte er regelmäßig mit einem speziellen Zugmittel geschmiert werden. Zusätzlich empfiehlt es sich, die Posaune etwa zweimal im Jahr gründlich zu reinigen. Dabei genügt es oft, Wasser durch das Instrument laufen zu lassen, um Ablagerungen zu entfernen und eine optimale Spielbarkeit zu gewährleisten.

Anfängern machen bei der Pflege der Posaune nur selten Fehler. Die meisten achten von Beginn an darauf, den Zug regelmäßig zu schmieren und das Instrument sauber zu halten. Mit ein wenig Anleitung und Routine wird die Pflege schnell zur Selbstverständlichkeit und trägt dazu bei, die Spielfreude und Langlebigkeit der Posaune zu erhalten.

Wie erkenne ich als Anfänger eine gute Posaune? Worauf sollte ich achten, wenn ich mein erstes Instrument kaufe?

Eine gute Posaune zeichnet sich zunächst dadurch aus, dass sie keine Beulen oder größeren Dellen aufweist, da solche Beschädigungen den Tonfluss und damit die Klangqualität beeinträchtigen können. Zudem sollte die Posaune angenehm in der Hand liegen und ein für den Spieler passendes Gewicht haben – weder zu schwer noch unhandlich. Besonders wichtig ist, dass der Ton ohne großen Kraftaufwand entsteht und dabei klar und voll klingt. Diese Eigenschaften sind entscheidend für ein positives Spielerlebnis und die musikalische Ausdrucksfähigkeit.

Die Posaune spielt in so vielen Genres – Klassik, Jazz, Funk. Gibt es einen Stil, der Dir besonders viel Spaß macht?

Am meisten begeistert mich die klassische Musik. Das Spiel in großen Orchestern schafft ein unvergleichliches Gemeinschaftsgefühl, wenn alle Instrumente harmonisch zusammenwirken und ein Klang von beeindruckender Größe entsteht. Auch die klassische Musik selbst ist faszinierend – ihre Tiefe, ihre Vielfalt und die emotionale Ausdruckskraft machen sie zu einem wahren Genuss, sowohl für die Zuhörenden als auch für die Spielenden.

Welche berühmten Stücke sollte jede:r, der Posaune lernt, unbedingt einmal gespielt haben?

Es gibt verschiedene Stücke in allen Stilen, die jeder Posaunist gespielt haben sollte. Das ist bei der Filmmusik zum Beispiel Star Wars, der Walkürenritt von Richard Wagner bei der klassischen Musik und beim Jazz In the Mood von Glenn Miller.

Ein Mythos über die Posaune lautet: Man braucht besonders viel Kraft, um sie zu spielen. Stimmt das?

Kraft ist relativ an dieser Stelle. Man benötigt auf jeden Fall viel Luft welche man in das Instrument pustet.

Was ist Dein Geheimtipp für Anfänger, die schneller Fortschritte machen wollen?

Am allerbesten wäre es 20 Minuten pro Tag zu üben. Das ist nicht viel Zeit wenn man von 24 Stunden pro Tag ausgeht, aber es reicht um gerade am Anfang große Fortschritte zu erzielen.

Welche Atemtechnik ist wichtig für Posaunenspieler, und wie trainierst Du Deine Atemkontrolle?

Am Besten atmet man sehr groß und tief in den Bauch hinein um maximal viel Luft aufzusaugen. Dies kann durch verschiedene Übungen geübt werden zum Beispiel vier Schläge einatmen, vier Schläge halten, vier schlage ausatmen und vier Schläge halten.

Warum ist die Posaune für Dich das schönste Instrument der Welt?

Sie hat nicht nur den schönsten Klang, sondern ist auch am vielseitigsten. Die Posaune kann so tief spielen wie eine Tuba, so hoch spielen wie eine Trompete. Sie hat ein unglaubliches Dynamisches Spektrum und dazu den Zug mit den unendlich vielen Möglichkeiten.

Kann man das Spiel der Posaune auch allein üben, oder braucht man immer eine Begleitung?

Nach den wichtigsten Basics kann man nach schon zwei bis drei Jahren alleine weiter an seinem Spiel arbeiten.

Was ist die häufigste Frage, die Dir zu Deinem Instrument gestellt wird, und wie lautet Deine Antwort?

Woher weiß man wo die Töne auf der Posaune liegen? Die Antwort ist, durch viel Training, ein gutes gehör und das erinnern der eigenen Muskeln, ist es leicht die Töne auf der Posaune wiederzufinden.

Lieber Maxi,
ich danke Dir für das tolle Inteview!

Maxi Schollemann

Maxi Schollemann nach einem Konzert

Posaune

Steckbrief Instrument: Posaune

Erfunden von: Entwickelte sich über viele Jahrhunderte von verschiedenen Personen

Material: Messing

Dort wurde/wird es meistens gespielt: Klassische Orchester, Jazzbands, Blasorchester

Muss selbst gestimmt werden: Ja

Diese Stilrichtungen klingen toll: Jazz, Klassik, Funk

Das ist besonders schwierig: Intonation und Kontrolle des Zuges

Das glauben die meisten Menschen über mein Instrument – stimmt aber nicht: „Posaunen können nur laut spielen.“

FunFact über mein Instrument: Posaunisten sind der Statistik nach die glücklichsten Musiker

Posaune

Posaune lernen mit Maxi Schollemann

Wenn du die Lust verspürst, selbst Posaune spielen zu lernen, dann informiere dich über das Kursangebot von Maxi.

Dir hat das Interview mit Maxi gefallen?

Wenn dir das Interview mit Maxi gefallen hat, dann würden wir uns sehr über ein Feedback freuen. Hinterlasse einfach jetzt gleich ein Kommentar zu der Seite hier auf dem Blog.

Wenn du noch eine ergänzende Frage an Maxi hast, dann schreibe uns auch gerne diese. Wir geben diese Frage gerne auch an Maxi weiter, so dass sich das Interview auch noch um weitere Fragen dynamisch wächst :-)

Fachautor des Beitrages:

Janina Rüger-Aamot, Musikwissenschaftlerin und Akkordeonlehrerin. Janina berät das Team von meineMusikschule.net in allen fachlichen Themen. Darüber hinaus konzeptioniert, erstellt und lektoriert sie unseren Content.

Janina veröffentlicht auch unter www.janinarueger.com Beiträge rund um Akkordeon. Auf facebook ist sie hier zu finden: https://www.facebook.com/Klassisches.Akkordeon.

Mehr über Janina findest du auch auf unserer „Über uns“ Seite.

Janina Rüger-Aamot

Janina Rüger-Aamot, Musiklehrerin für Akkordeon bei meineMusikschule.net und musikalische Beraterin der Gesellschafter

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