Um herauszufinden ob „Online Lernen“ etwas mit autodidaktischem Lernen zu tun hat, ist ein kurzer Ausflug in die Wissenschaft nötig. Lernforscher unterscheiden hier folgende Formen des Lernens.

Fremdgesteuertes Lernen

Das fremdgesteuerte Lernen kennen wir aus der Schule. Dabei hat der Lehrer die Verantwortung den Stoff zu strukturieren, didaktisch aufzubereiten, dem Schüler zu präsentieren, aber auch den Schüler zum Lernen zu motivieren und anzutreiben.

Selbstgesteuertes Lernen.

Für selbstgesteuertes Lernen ist das Studium ein gutes Beispiel. Der Lehrer (Professor) behält dabei weiterhin die Verantwortung für Stoff, Struktur und die Präsentation. Er unterstützt bei Verständnisfragen. Jedoch das Erreichen des Lernziels liegt nicht in seinem Ermessen, alleine der Schüler (Student) ist für sein Ergebnis selbst verantwortlich.

Selbstverantwortetes Lernen.

Beim selbstverantworteten Lernen geht weitere Verantwortung an den Schüler über. Beispiel kann ein Instrumentenlehrer sein, er gibt noch den Rahmen vor und begleitet seinen Schüler beim Lernen. Er unterstützt ihn und zeigt ihm immer wieder die richtige Richtung an. Lernziele, Antrieb und Motivation liegen dabei aber alleine bei seinem Schüler.

Autodidaktisches Lernen.

Was zeichnet nun das autodidaktische Lernen aus? Autodidaktisch lernt, wer Lerninhalt, Struktur und die eigene Disziplin beim Üben und Lernen selbst bestimmt. Dabei kann es einen Sparringspartner geben in Form eines Mentors oder Coaches, der sich aber aus dem Lernstoff weitgehend heraus hält.

Wie kann die Definition auf das „Online Lernen“ angewendet werden?

Was dabei auffällt, die Eigenverantwortung und Motivation wächst mit jeder Stufe. Wie ist das aber beim Instrumente online lernen?
Anhand der oben beschriebenen Definitionen erkennen wir, dass sich das Lernen mit einem Online-Kurs nicht eindeutig zuordnen lässt. Ein Online-Kurs bietet in der Regel einen festen Lehrplan, d.h. Lerninhalte und didaktische Struktur sind durch den Kurs vorgegeben. Hingegen die Eigenverantwortung für regelmäßiges Üben, das Ergebnis und das Lerntempo liegt alleine beim Schüler. Im Online-Kurs lernen hat also Komponenten von selbstgesteuertem Lernen, da die Struktur und die Lernaufgabe vorgegeben sind. Wir finden auch eindeutig Komponenten von autodidaktischem Lernen in der Eigenverantwortung für das Lernen selbst. Aber auch beim autodidaktischen Lernen kann es einen Sparringspartner oder Mentor geben, der insbesondere auch im Online-Kurse wichtig sein kann. Beim Online-Kurs bin ich selbst für mein Ergebnis verantwortlich, auch für dessen Überprüfung.

Fazit

Der Online-Kurs gibt Lerninhalte und die didaktische Struktur des Kurses vor. Er liefert somit den Rahmen oder das Gerüst, in dem sich der Schüler bei seinem Lernen bewegt. In der Verantwortung des Schülers liegt, sich selbst zum Lernen zu motivieren und das Gelernte selbst (durch andere) zu überprüfen bzw. überprüfen zu lassen.

Das könnte dich auch interessieren:

Beiträge aus dem Blog:

zurück zur Übersicht: Ein Instrument lernen – wie der Traum gelingt